Leichte Sprache
Leichte Sprache wurde von und für Menschen mit Lernschwierigkeiten entwickelt und ist eine sehr vereinfachte Form des Deutschen, die bspw. auf Fremdwörter und verschachtelte, lange Sätze verzichtet.
Es gibt ein umfangreiches Regelwerk, das in der Leichten Sprache Anwendung findet. Alle schwierigen Texte können in Leichte Sprache übertragen werden.
Leichte Sprache ist nicht nur für Menschen mit Lernschwierigkeiten gut zu verstehen, sondern auch für gehörlose Menschen, für Demenzerkrankte, für Menschen, die gerade erst beginnen, Deutsch zu lernen (bspw. für Geflüchtete) für funktionale Analphabeten und für alle diejenigen, denen das übliche Behörden- oder auch das zum Teil elitäre Akademiker-Deutsch zu schwer verständlich sind.
Leichte Sprache wurde seit den 90er Jahren, unter maßgeblicher Mitwirkung des Vereins Mensch zuerst - Netzwerk People First Deutschland e.V., für den deutschen Sprachgebrauch entwickelt, um unter anderem für Menschen mit Lernschwierigkeiten verständliche Texte zu verfassen, aber auch, um bereits vorhandene schwierige Texte in Leichte Sprache zu übersetzen.
Das Regelwerk der Leichten Sprache wird von dem seit 2006 bestehenden Netzwerk Leichte Sprache herausgegeben. Es umfasst neben Sprachregeln auch Rechtschreibregeln sowie Empfehlungen zu Typografie und zum Mediengebrauch.
Leichte Sprache dient der Barrierefreiheit in der Kommunikation, wie sie in der UN-Behindertenrechtskonvention in Artikel 9 festgeschrieben ist.
Als Mittel der Kommunikation gelten in der UN-Konvention sowohl Sprache als auch Textdarstellung, Brailleschrift, taktile Kommunikation, Großdruck, leicht zugängliches Multimedia sowie „schriftliche, auditive, in einfache Sprache übersetzte, durch Vorleser zugänglich gemachte sowie ergänzende und alternative Formen, Mittel und Formate der Kommunikation, einschließlich leicht zugänglicher Informations- und Kommunikationstechnologie.“
(Quelle: UN-Behindertenrechtskonvention)